Katzenmobbing – Mobbing unter Katzen

Katzenmobbing: Mobbing kennen viele Menschen aus eigener, leidvoller Erfahrung. Schulkinder erleben es, auch im Arbeitsleben leiden manche Menschen unter Mobbing. Tatsächlich können sich auch Katzen untereinander mobben. Die dominantere Katze drangsaliert dabei die unterlegene Mieze, diese fühlt sich im eigenen Heim unsicher. Durch gezieltes Eingreifen gelingt es oft, mehr Harmonie in den Katzenhaushalt zu bringen.

Mobbing

Katzenmobbing: Wenn eine Mieze sich nicht mehr frei bewegen kann

Katzen spielen gern wild, besonders jüngere und halbstarke Miezen jagen und raufen, bis die Fellbüschel fliegen. Und selbst der beste Katzenkumpel wird mal angefaucht, wenn er gerade zu aufdringlich wird. Das ist alles vollkommen normal. Gehen die Angriffe aber stets von einer Katze aus und die andere Mieze ist immer unterlegen, kann dies ein Anzeichen für Katzenmobbing sein.

Katzenmobbing äußert sich auf unterschiedliche Arten: Eventuell greift die überlegene Katze die unterlegene Mieze immer wieder an. Abwehrverhalten wie Fauchen, Knurren und abwehrende Körpersprache ignoriert sie dabei komplett. Manche Katzen gehen auch subtiler vor. Sie legen sich strategisch in den Weg und versperren der gemobbten Katze den Weg zum Futternapf oder zum Katzenklo. Für den Menschen sieht das oft ganz harmlos aus: Die Katze liegt ja nur scheinbar entspannt auf dem Boden. Tatsächlich macht sie es der unterlegenen, unsicheren Katze durch ihre schiere Präsenz unmöglich, sich frei zu bewegen. Mobbing kann so weit führen, dass die überlegen Katze die unterlegene Mieze überhaupt nicht mehr aus ihrem Rückzugsort lässt.

Katzenmobbing: Die Ursachen

Meist kommt es zum Mobbing, wenn zwei Katzen mit sehr unterschiedlichem Charakter in einem Haushalt zusammenleben. Katzen pflegen zwar keine feste Rangordnung wie Hunde, sind aber kleine Persönlichkeiten. Einige Miezen sind selbstsicher und robuste Draufgänger, andere sind eher zurückhaltend, vorsichtig und etwas unsicher. Die Rangfolge ist zudem abhängig von Zeit und Ort: Wer zuerst an einem Ort war, hat normalerweise das Vorrecht, die anderen Katzen respektieren das in der Regel auch.

Treffen zwei Katzen aufeinander, die sich bisher noch nicht kannten, werden sie zunächst ihre Kräfte messen. Je nach Charakter der Tiere kann sich das in wilden Raufereien äußern, oder auch auf Blicke und körpersprachliche Signale beschränken. Generell sind Katzen eher auf Konfliktvermeidung aus; jeder Konflikt kostet schließlich wertvolle Energie. Daher herrscht selbst unter Wohnungskatzen, die keine dicken Freunde sind, oft mehr oder weniger freundliche Ignoranz.

Leben aber zwei sehr unterschiedliche Katzen zusammen, kann eine dauerhafte Disharmonie entstehen. Potente Katzen sind in der Regel ranghöher als kastrierte Katzen, daher kommt es im Zusammenleben von unkastrierten und kastrierten Miezen häufiger zum Mobbing. Auch eine Konstellation von Katze und Kater kann ungünstig sein. Kater raufen gerne wild, Katzen spielen lieber mit Objekten. Möchte der Kater mit der Katze spielen, reagiert diese vielleicht abweisend oder gar erschrocken. Faucht und kreischt sie vielleicht noch laut, regt das die Jagdlust des Katers nur noch mehr an. Bald wird es für ihn zum großen Spaß, die Katze zu ärgern. Die Katze allerdings hat gar keine Freude daran und zieht sich immer mehr zurück.

Auch kranke Miezen werden zum Opfer von Katzenmobbing. Langeweile kann ebenfalls ein Auslöser für Mobbing-Attacken sein. Die mobbende Katze ist unausgelastet und wird auf diese Weise ihre überschüssige Energie los. Eine weitere Ursache für Katzenmobbing stellt Platzmangel dar. Leben zu viele Katzen auf engem Raum, führt das zu Frustration und Streit.

In einigen Fällen ist tatsächlich die mobbende Katze das unsichere Tier. Im Sinne von „Angriff ist die beste Verteidigung“ geht sie auf ihre Mitkatze los. Dem kann auch ein Kontrollzwang zugrunde liegen. Die mobbende Katze entwickelt sich dann zum regelrechten Stalker, welche die gemobbte Katze nicht mehr aus den Augen lässt. Andere Miezen versuchen auf diese Weise, die Aufmerksamkeit des Menschen auf sich zu ziehen. Gelingt dies einmal, machen sie mit dieser Strategie immer weiter.

Katzenmobbing: Was tun, wenn eine Katze die andere mobbt?

Es ist wohl für jeden Katzenhalter nachvollziehbar, dass die unterlegene Katze unter den Mobbing-Attacken leidet. Sie mag sich kaum noch durch die Wohnung bewegen, wird eventuell sogar unsauber. Ist das Mobbing Ausdruck eines Kontrollzwangs, bedeutet es aber auch Stress für die mobbende Katze. Tritt derartiges Katzenmobbing auf, ist der Mensch gefragt. Durch gezieltes Eingreifen lässt sich am Verhalten beider Katzen arbeiten. In vielen Fällen lässt sich die Beziehung noch kitten.

Um Katzenmobbing zu unterbinden, muss der Halter zunächst die Ursache erkennen. Leben potente Katzen im Haushalt und mobben die kastrierten Tiere, sollten sie in jedem Fall kastriert werden. Kommt es im Mehrkatzenhaushalt plötzlich zum Mobbing, sollte der Tierarzt beide Miezen untersuchen. Die kranke Katze darf sich dann erst einmal in aller Ruhe erholen, falls nötig, räumlich getrennt von ihrem kätzischen Mitbewohner.

In allen Fällen ist es wichtig, dass der Mensch Mobbing-Attacken möglichst früh unterbindet. Dass ein solcher Übergriff ansteht, erkennt man an der Körperhaltung der mobbenden Katze: Sie starrt die andere Mieze an, lauert ihr in geduckter Position auf und verfolgt sie. Ein unvermitteltes lautes Geräusch – Klatschen, etwas herunterfallen lassen – lenkt die mobbende Katze eventuell schon ab. Reicht das nicht, kann man ruhig und besonnen dazwischen gehen und den Angriff vereiteln. Das Versperren von Wegen sollte man ebenfalls nicht tolerieren und die Katze sanft, aber bestimmt zum Aufstehen bewegen. Wichtig ist, dabei nicht laut zu werden oder zu schimpfen. Die unterlegene Katze bezieht das auf sich und wird noch unsicherer.

Direkt nach der Mobbing-Attacke ignoriert man den Angreifer am besten, damit sich erst gar kein Erfolgserlebnis einstellt. Nach kurzer Zeit kann man der Katze Spiele anbieten und sie auspowern. Der kleine Mobber sollte im Alltag ausreichend beschäftigt und gefordert werden. Das Selbstbewusstsein der gemobbten Katze stärkt man ebenfalls mit gemeinsamen Spieleinheiten, Clickertraining und Streicheleinheiten. Ist die mobbende Katze ebenfalls unsicher, zum Beispiel ein kleiner Kontroll-Freak, sollte man auch ihr Selbstbewusstsein stärken. Futternäpfe und Klos sind so aufzustellen, dass wenigstens eins immer erreicht werden kann.

Helfen alle Maßnahmen nicht und das Katzenmobbing geht weiter, ist es manchmal besser, sich von einer Katze zu trennen. So traurig das für den Menschen ist, ist ein neues Zuhause doch besser als ein Leben in ständiger Unsicherheit.

Eingestellt von
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