Als ehemalige Wüstenbewohner sind es Katzen gewohnt, ihren Flüssigkeitsbedarf über die Nahrung zu decken. Durst verspüren sie nur sehr selten. Moderne Stubentiger trinken daher oft zu wenig. Mit einigen Tipps und Tricks lässt sich aber auch eine trinkfaule Katze zum Trinken animieren. Gut kommt zum Beispiel ein Trinkbrunnen für die Katze an, der das Wasser immer in Bewegung hält.
Wie viel sollte eine Katze trinken?
Hauskatzen stammen von der afrikanischen Falbkatze (Felis silvestris lybica) ab. Diese lebt in sehr trockenen Regionen. Ihren Flüssigkeitsbedarf deckt die Falbkatze fast ausschließlich über ihre Nahrung, kleine Säugetiere und Vögel. So hält es auch ihre domestizierte Verwandtschaft. Aufgrund ihrer Herkunft sind es Katzen schlicht nicht gewohnt, viel Wasser zu trinken, und haben kein ausgeprägtes Durstgefühl. Lebensweise und Ernährungsgewohnheiten der Hauskatze haben sich jedoch in den vergangenen Jahrhunderten stark verändert. Die Trinkfaulheit der Katzen kann daher zu gesundheitlichen Problemen führen.
Eine gesunde Katze braucht am Tag etwa 50 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einer Katze mit 4 kg Gewicht sind das 200 ml Wasser am Tag. Bekommt die Katze Katzenfutter in Form von Nassfutter, deckt sie darüber bereits einen Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs. Nassfutter hat einen Wasseranteil von etwa 78 bis 80 Prozent. Frisst die Katze etwa 250 Gramm handelsübliches Nassfutter am Tag, nimmt sie damit gut 200 ml Flüssigkeit auf. Freigänger versorgen sich außerdem hin und wieder mit frischer Beute. Auch gebarfte Katzen sind bereits über die Nahrung recht gut mit Flüssigkeit versorgt.
Anders sieht es mit Katzen aus, die Trockenfutter fressen. Handelsübliches Trockenfutter hat einen Feuchtigkeitsgehalt von zehn Prozent oder weniger. Die Katze muss also trinken, um ihren Feuchtigkeitsbedarf zu decken. Trinkt sie zu wenig, greift das die Nieren an. Nierenerkrankungen wie die chronische Niereninsuffizienz (CNI) können die Folge sein. Flüssigkeitsmangel führt außerdem zu hochkonzentriertem Urin, der wiederum die Entstehung von Harnsgrieß und Harnsteine begünstigt. Trinkfaule Katzen sollten daher zum Trinken animiert werden, vor allem, wenn sie hauptsächlich Trockenfutter fressen. Doch wie gelingt das?
Trinkbrunnen für die Katze: Fließendes Wasser animiert zum Trinken
Viele Katzen lieben fließendes Wasser, schlabbern zum Beispiel gerne aus dem Wasserhahn. Solchen Miezen kann man einen Trinkbrunnen für die Katze anbieten. Derartige Katzentrinkbrunnen gibt es in vielfältiger Ausführung im Tierfachhandel. Häufig findet man dort Trinkbrunnen für die Katze aus Kunststoff, die einen kleinen Wasserfall simulieren. Etwas dekorativer sind Keramik-Trinkbrunnen für die Katze. Diese sehen aus wie kleine Zimmerspringbrunnen: Eine Aquariumpumpe hält das Wasser in Bewegung, über eine Kugel fließt es in eine Schale. Die Fließgeschwindigkeit lässt sich in der Regel individuell einstellen und an die Vorlieben der Katze anpassen.
Manche Zimmerspringbrunnen sind hübsch anzuschauen, eignen sich aber nicht als Trinkbrunnen für die Katze. Am besten greift man daher auf eigens für Haustiere gestaltete Brunnen zurück. Wer nach einem Trinkbrunnen für seine Katze umsieht, sollte darauf achten, dass dieser keinen Eigengeruch verströmt. Auf Katzen wirken solche Gerüche schnell abschreckend und sie nehmen den Brunnen nicht an. Außerdem sollte auf einen festen Stand geachtet werden. Größere Keramikbrunnen verführen manche Katzen dazu, auf dem Rand zu spazieren. Dabei darf die Schale nicht umkippen. Ein breiter Rand und breiter Sockel sind daher zu bevorzugen. Einige Katzen animiert das fließende Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Spielen. Eine rutsch- und wasserfeste Unterlage schützt empfindliche Böden vor Überschwemmung. Beim Befüllen ist darauf zu achten, dass die Pumpe immer vollständig von Wasser bedeckt ist. Zieht sie Luft, nimmt sie Schaden.
Genau wie jeder Wassernapf muss auch der Trinkbrunnen für die Katze regelmäßig gereinigt werden. Dazu reichen in der Regel heißes Wasser und ein Schwamm. Wer doch Spülmittel benutzt, sollte den Brunnen hinterher gründlich auswaschen. Die feine Katzennase nimmt auch kleine Rückstände von Spülmittelgeruch wahr. Auch die Pumpe braucht regelmäßige Pflege und muss zum Beispiel von Katzenhaaren befreit werden. In Regionen mit sehr kalkhaltigem Wasser empfiehlt es sich, Trinkbrunnen und Pumpe hin und wieder mit Essigwasser zu entkalken – hinterher wieder gut ausspülen! Alternativ kann man das Trinkwasser für die Katze auch entkalken.
Trinkbrunnen für die Katze: Der richtige Standort
Ein Trinkbrunnen für die Katze hat schon so manchen trinkfaulen Stubentiger dazu gebracht, mehr Wasser zu schlabbern. Vom Geräusch des plätschernden Wassers geht außerdem eine angenehm beruhigende Wirkung aus, die auch viele Halter zu schätzen wissen. Zimmerspringbrunnen verbessern außerdem das Raumklima, gerade während der Heizperiode.
Nicht immer reicht jedoch fließendes Wasser allein aus, um die Katze zum Trinken zu animieren. Es kommt auch auf den richtigen Standort der Wasserstelle an. Katzen trinken ungern direkt neben dem Fressplatz – ein Überbleibsel aus ihrer wilden Vergangenheit, als verwesende Beutetiere das Wasser verunreinigen konnten. Wassernäpfe und Trinkbrunnen für die Katze sollten daher weit genug vom Futternapf entfernt stehen. Am besten eignet sich ein Ort, an dem die Katze oft vorbei kommt, der frei zugänglich ist und an dem sich die Katze vor Störungen und Angriffen sicher fühlt.
Katzen schätzen es außerdem, mehr als eine Wasserstelle zur Verfügung zu haben. Das müssen nicht mehrere Trinkbrunnen sein. Ein Brunnen und mehrere Wassernäpfe bieten der Katze die Wahlfreiheit, ob sie heute fließendes oder doch lieber stehendes Wasser trinken möchte. Pro Katze rechnet man mit drei Wasserstellen.
Katzen zum Trinken animieren: Weitere Tipps und Tricks
Trotz Trinkbrunnen für die Katze klappt es nicht mit dem Trinken? Dann sollten Katzenhalter die folgenden Tricks ausprobieren:
– Einige Katzen bevorzugen abgestandenes Wasser. Regenwasser im Blumenuntersetzer schmeckt einfach interessanter als Wasser, das frisch aus dem Hahn kommt. Katzenhalter können daher versuchen, ihrer Katze abgestandenes Wasser anzubieten.
– Eventuell enthält der Mieze das heimische Leitungswasser auch zu viel Kalk oder Chlor. Man kann daher versuchen, das Wasser zu filtern oder abzukochen. Vielleicht mag die Katze es dann lieber.
– Einige Katzen lassen sich zum Trinken animieren, wenn kleine Steine ins Trinkwasser gelegt werden. Dafür eignen sich zum Beispiel saubere Kiesel oder Rosenquarz. Auch Blätter von ungiftigen Pflanzen können die Mieze zum Trinken anregen.
– Für die optimale Flüssigkeitsversorgung kann man auch etwas Wasser unter das Futter mischen. Das bietet sich natürlich vor allem bei Nassfutter und Barf an. Aber auch Trockenfutter kann etwas angefeuchtet werden. Reagiert die Katze darauf skeptisch, gibt man zunächst nur ganz wenig Wasser hinzu und erhöht die Menge dann schrittweise.