Die Reinlichkeit von Katzen ist sprichwörtlich. Die raue Katzenzunge entfernt Schmutz und lose Haare. Trotz ihrer fleißigen Putzarbeit brauchen aber sowohl Langhaar- als auch Kurzhaarkatzen etwas menschliche Unterstützung bei der Fellpflege. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten beugt Verfilzungen vor und hilft dabei, Parasiten zu entdecken.
Warum die Fellpflege für Katzen so wichtig ist
Katzen sind extrem reinliche Tiere. Mehrere Stunden am Tag verbringen sie mit der Fellpflege. Die Katzenzunge ist mit kleinen Widerhaken ausgestattet, die sowohl Schmutzpartikel als auch lose Haare aus dem Fell entfernen. Da mag es so erscheinen, als ob die Katze ihre Fellpflege hervorragend allein bewältigen kann. Tatsächlich brauchen die Stubentiger aber ein wenig menschliche Unterstützung.
Verfangen sich lose Haare im Fell, kann die Katze sie nicht immer selbst entfernen. Einige Stellen erreichen zudem auch gelenkige Katzen nicht. Insbesondere im hinteren Rückenbereich kann das Katzenfell daher schon mal verfilzen. Filzklumpen jucken und führen zu ziependen Schmerzen. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten beugt vor.
Die Fellpflege durch den Menschen hat noch weitere Vorteile: Katzen müssen die beim Putzen aufgenommenen Haare wieder ausscheiden und würgen sie heraus. Regelmäßiges Bürsten vermindert das Hervorwürgen von Haarballen. Zudem reduziert die kontinuierliche Fellpflege das Risiko, dass sich Haare im Katzenmagen verklumpen und operativ entfernt werden müssen. Beim Bürsten und Kämmen entdecken Katzenhalter zudem Parasitenbefall oder eventuelle Verletzungen und können schnell reagieren.
Fellpflege für Kurzhaarkatzen
Das Fell von Kurzhaarkatzen erscheint pflegeleicht. Doch auch kurzhaarige Miezen brauchen Unterstützung bei der Fellpflege. Etwa einmal pro Woche sollten Katzenhalter zur Bürste greifen. Wichtig ist dies vor allem für Wohnungskatzen, die loses Fell nicht an Büschen und Zweigen abstreifen können.
Für Katzen mit eng anliegendem Fell und wenig Unterwolle wie Siamesen, Abessinier oder Russisch Blau reicht die Fellpflege mit einem angefeuchteten Lappen, einer weichen Massagebürste oder einem Noppenhandschuh. Das glatte Fell neigt weniger zum Verfilzen, lose Haare lassen sich leicht entfernen.
Für Katzen mit dickem Flauschfell und viel Unterwolle, etwa Britisch Kurzhaar, empfiehlt sich das wöchentliche Kämmen mit einem kurzzinkigen Kamm mit abgerundeten Spitzen. Das anschließende Bürsten mit einer Metallbürste entfernt restliche lose Haare. Locken-Kätzchen wie Cornish Rex lassen sich am besten mit einem engzahnigen Kamm und einer weichen Bürste pflegen.
Fellpflege für Langhaarkatzen
Die Fellpflege von Halblanghaar- und Langhaarkatzen ist etwas aufwendiger. Maine Coones, Norweger, Sibirier, Perser und andere langhaarige Rassen sollten einmal täglich gekämmt werden. Zunächst kämmt man das Fell mit einem breit gezahnten Metallkamm durch. Ein eng gezahnter Kamm entfernt anschließend im Fell verbliebene lose Haare. Eine weiche Bürste verleiht dem Fell schönen Glanz.
Insbesondere an den Hinterbeinen, den sogenannten Knickerbockern, bilden sich bei Halblanghaar- und Langhaarkatzen häufig Filzknoten. Manchmal hilft nur noch die Schere weiter. Damit es gar nicht erst so weit kommt, kann sehr dichtes Langhaarfell etwa einmal pro Woche mit einem Schneidekamm wie dem Furminator behandelt werden. Der Schneidekamm lichtet die Unterwolle und beugt der Entwicklung von Filzplatten vor.
Die Fellpflege während des Fellwechsels
Die Fellpflege ist insbesondere während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst wichtig. Entwickelt die Katze ihr Sommer- oder Winterfell, sterben vermehrt Haare ab. Viele Miezen verlieren jetzt Fell, wo immer sie gehen und stehen. Auch Kurzhaarkatzen sollten jetzt häufiger gebürstet werden. Katzen mit viel Unterwolle erleichtert man den Fellwechsel durch das Ausdünnen der Unterwolle mit dem Schneidekamm.
Worauf man bei der Fellpflege achten sollte
Damit die Fellpflege für die Katze nicht unangenehm wird, kämmt und bürstet man das Fell immer mit dem Strich. Das Bürsten gegen den Strich reist noch festsitzende Haare heraus, was schmerzhaft werden kann. Man beginnt an den Beinen und arbeitet sich dann über Flanken und Rücken nach vorne vor. Gerade bei Langhaarkatzen sollte man auch den Schwanz nicht vergessen.
Vorhandene Verfilzungen oder Knoten können mit den Fingern leicht aufgezupft werden. So lassen sie sich leichter herauskämmen. Ein grobzinkiger Kamm entfernt die verfilzten Haare. Anschließend wird das Fell mit einem feinzinkigen Kamm glattgekämmt. Langhaarfell hält man beim Kämmen am besten mit einer Hand fest. Das macht es weniger schmerzhaft, sollte der Kamm mal hängen bleiben.
Katzen an die Fellpflege gewöhnen
Viele Katzenhalter kennen es: Kaum nehmen sie Kamm oder Bürste in die Hand, ist die Katze verschwunden. Während einige Miezen die Fellpflege als zusätzliche Streicheleinheit genießen, mögen andere sie ganz und gar nicht.
Am besten ist es, wenn Kätzchen schon in den ersten Lebensmonaten ans Kämmen und Bürsten gewöhnt werden. Wer erwachsene Katzen aufnimmt, die der Fellpflege so gar nichts abgewinnen können, braucht Geduld. Damit das Kämmen nicht zum Kampf wird, sollte die Katze es möglichst mit etwas Positivem verknüpfen.
Am Anfang streicht man während gemeinsamer Schmusestunden ab und an mit einer weichen Bürste über das Fell. Toleriert die Katze dies, können die Bürsteneinheiten länger ausfallen. Dazwischen wird wieder gestreichelt und es gibt Leckerlies. Nach und nach bringt man so auch Bürsten mit Metallborsten und Kämme ins Spiel. Die Katze merkt so, dass sie bei der Fellpflege gar nichts Schlimmes, sondern eine angenehme Wellnessbehandlung erwartet.